Meike Herzig
Aufklärung ist bekanntlich „die Herausführung des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit“. Sprechen wir vom Blockflötenspiel Meike Herzigs, so fällt augenblicklich die Klarheit auf, mit der sie spielt. Die Blockflöte, befreit von den muffigen Schichten debiler Tümelei, offenbart hier einen von Geist und Feingefühl gestalteten Klang, der Ausdruck ihres Wissens und ihres Selbstbewusstseins ist, und so gelingt es ihr mühelos, die Herzen der Zuhörer zu öffnen!
Egal ob Meike Herzig mittelalterliche, barocke oder moderne Musik spielt oder sich mit ihrem Instrumentarium in die tückischen Untiefen der Performancekunst stürzt, erfährt der Zuhörer immer wieder das gleiche Ergebnis: Präsenz, Authentizität und eine mitreißende Virtuosität, die nie Selbstzweck ist und immer im Kontext des Werkes steht. Ihr Spiel ist somit spektakulär und gleichermaßen unspektakulär, was hier kein Widerspruch ist, denn ihre Virtuosität ist im Werk eingebettet und angemessen. Es gibt keine Mätzchen oder Effekthascherei. Der Zuhörer erlebt eine ursprüngliche, „aufrichtige“ Musik in höchster Qualität und empfindet dies als „Normalfall“. Ihr aufgeklärter Zugang zur Musik konzentriert uns auf die der Musik zugrundeliegende Humanität, ohne belehrend zu sein.
Die Faszination bleibt, auch wenn das Konzert längst zuende ist… Detlef Brenken 11/2007. Meike Herzig, geboren 1963, absolvierte ihr Studium in Köln mit dem Konzertexamen. Sie spielt Blockflöten und Portativ und ist seit 1998 Mitglied der GEDOK KÖLN.
Siehe auch: http://www.palatino87.de