Anläßlich des 100.ten Geburtstages des Komponisten, veröffentlichte Mörike seine charmante und heiter-melancholische Novelle 1856.
Während Mozart Ruhm und Ehre zuteil wurde, war Mörikes Lebensweg weit weniger höfisch und glanzvoll. Doch seine Dichtung gehört mit zum erlesensten, was man in deutscher Sprache finden kann. Mörike fühlte sich Zeit seines Lebens besonders zu Mozarts Musik hingezogen und hat eine Novelle verfasst, die einen Tag im Leben Mozarts auf der Reise nach Prag beschreibt. Alles in dieser Novelle ist Fiktion, Erfindung und doch geht Mörike kenntnisreich und mit dem ihm eigenen Sprach-Zauber zu Werke. In Prag soll Mozats neue Oper „Don Giovanni“ zur Aufführung kommen. Anders als erwartet verläuft die Reise. Ein Mißgeschick erweist sich als Glücksfall. Mozart, der zu Mörikes Zeit schon eine Ikone aus „Perücke und Puder“ geworden war, wird in dieser Novelle wieder zum Menschen. Mörike findet und erfindet sprachlich und inhaltlich die Nähe zu Mozart und seiner bis heute unfasslich genialen und faszinierenden Musik.
Mit Sibylle Bertsch – Idee und Vortrag
Cosmin Boeru – Klavier