Idee, Bearbeitung und Vortrag von Sibylle Bertsch (Schauspielerin), Cosmin Boeru (Konzertpianist).
Die Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“ von Eduard Mörike wurde zum 100.Geburtstag von W. A. Mozart 1856 erstmalig verlegt.
Mörike liebte Mozarts Musik. Die Lebensfreude, Anmut, Melancholie und der große Reichtum an musikalischen Farben, das wollte er auch sprachlich in seiner Novelle zum Ausdruck und zu Bewusstsein bringen. Zugleich aber wollte er den Komponisten, der bereits zu Mörikes Zeit mit Puder und Perücke zum
Rokoko-Denkmal geworden war, wieder vermenschlichen und verlebendigen.
Die Novelle ist frei erfunden – und doch erweist sich Mörike als kenntnisreich und gewissenhaft, indem er ein Portrait des Komponisten und seiner Frau entwirft, das auf allen ihm damals zur Verfügung stehenden Quellen basiert.
In einer Atmosphäre des Wohlwollens, des Vertrauens und der gegenseitigen Anerkennung, entfaltet sich in der Novelle das Verlobungsfest der jungen Braut Eugenie.
Mörike entführt uns in eine feinsinnige und fröhliche Gesellschaft.
Es ist ihm sicher aus nächster Anschauung bewusst gewesen, dass das Leben durchaus selten freiwillig solche Gelegenheiten bietet – aber er hat sie dennoch geschildert wie eine erlebte Wahrheit – vielleicht als Utopie, Wunschvorstellung, Möglichkeit – sind wir nicht selbst Schöpfer unserer Wirklichkeiten?
Rund um dieses literarische Meisterwerk haben die beiden Künstler die Musikstücke ausgesucht und einen großen Bogen gespannt, der auf musikalische Weise Einblick in Mozarts Welt vermittelt.
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