Lesung der Autorin Patricia Falkenburg, musikalische Begleitung Sara Günnewig, Harfe und Ulrike Berner-Heimbach, Flöten.
Der Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 ebenso wie die furchtbare Eskalation der Gewalt im Nahen Osten führen uns drastisch die Zerbrechlichkeit unserer Existenz vor Augen – als seien die Bedrohlichkeit des Klimawandels und der Umweltvernichtung nicht schon apokalyptisch genug. Die Wucht des Klimawandels lässt kein Stückchen Erde unberührt. Was wird von der Menschheit bleiben? Eine Flut unvergänglichen Plastikmülls und verrottende Panzer über Bombenkratern?
Anthropozän: das inhumane Zeitalter. Wir Menschen: kurzsichtig, verführbar und die invasivste Spezies dieses Planeten. Weltzerstörer und Weltretter zugleich.
Die an diesem Abend vorgestellten Gedichte stellen sich diesem Widerspruch. Insbesondere erkunden sie die Möglichkeiten von Sprache in Zeiten des Krieges. Sie versuchen Worte zu finden für das Unfassbare wie für die Brüchigkeit unserer Existenz. Manches Mal muss allein dies als Trost genügen in einer trostlosen Zeit.
Die musikalischen Beiträge des Abends rahmen die Gedichte und kommunizieren mit ihnen. Die Musik gibt dem soeben Gehörten und Gefühlten Raum zum Innehalten. Sie schafft zwischen den Gedichten einen Resonanzraum, in dem die Worte individuell nachklingen können. Und sie spendet ihren ganz eigenen Trost.
