In der Ausstellung „Was der Lieferdienst nicht bringt“ zeigt Julja Schneider neue Zeichnungen und Papierarbeiten im Klein- und Mittelformat, Comics, Stickereien und Malerei.
Schneiders Arbeiten werden geprägt von der Lust an der kindlichen Kritzelei, die durch akribische Strichfuhrung und sich vielfach uberlagernde Farbflächen begleitet wird.
Die Werke spiegeln den unorthodoxen Umgang mit Farbe und Zeichenmittel wider. So treffen Kugelschreiber auf Acrylfarben und Kinderwachsmalstifte werden durch Aquarellfarben ergänzt.
Thematisch schweben die Arbeiten zwischen Traum und Realität, es treten Figuren, Wesen, Tiere und auch Monster ins Bild, die selten eindeutig sind, sondern den Betrachter auffordern, sie mit Hilfe der eigenen Vorstellung zu ergänzen, zu dechiffrieren oder zu benennen.
Worte und Textfragmente sind hierbei eine benzinische Substanz, ein Brandanwerfer und Brandbeschleuniger. Das Bild ist Etwas, das im Kampf zwischen Wort und Figur entsteht. Und die scheinbar frohlich-harmlosen Oberflachen konnen täuschen: der unubersehbare Humor darin ist keine Zutat, sondern die Gegenwaagschale der Schaffenspanik. Die befleckte Komik ist die Zeugin, die sagt, dass Kunst aus sich heraus etwas anderes als ein reiner Spaß ist. Sie kommt aus einem Abgrund herauf. (Klaus Findl, Laudator und Verfasser des Vorwortes des Katalogs)
Extra fur die Ausstellung im Maternushaus ist eine Werkreihe zum Bibelpodcast der ZEIT entstanden, in der die Kunstlerin einzelne Bibelszenen in den Mittelpunkt der Zeichnung setzt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Julja Schneider, Jahrgang 1970, studierte ein Gastsemester lang an der Dusseldorfer Akademie freie Kunst bei A.R. Penck, lebt in Koln und arbeitet in ihrem Atelier in Koln-Dunnwald. Zusammen mit Kolleg*innen aus Koln und Bonn untersucht sie in verschiedenen Formaten die Moglichkeiten, Kunst an kunstfernen Orten entstehen zu lassen und unternimmt transdisziplinäre kunstlerischen Interventionen im offentlichen Raum.
Was der Lieferdienst nicht bringt
04. Dezember 2023 (Mo) - 21. Februar 2024 (Mi) - 19:00 - 21:00 Uhr
Maternushaus Köln