Lyrikreihe

Bekannt trifft Unbekannt
Yoko Tawada trifft Johanna Hansen

Montag, 24.02.2014 20 Uhr

onomatokünstlerverein
Birkenstraße 97 / 40233 Düsseldorf
www.onomato-verein.de
Johanna Hansen, geb. 1955 hat nach ihrem Studium der Germanistik und Philosophie zunächst als Sprachlehrerin und Journalistin gearbeitet. Seit 1991 tritt sie als Malerin und Schriftstellerin in Erscheinung. Diese spezifische, expressive Kombination von Bild und Wort kennzeichnet auch ihre Ende 2013 erschienene erste Lyrikveröffentlichung „dasselbe Blau“ und ihre ungewöhnliche Form: eine gebündelte Loseblattsammlung, auch zum Aufhängen an der Wand. Seit Ende letzten Jahres ist sie Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „Wortschau“.

Die fünf Jahre jüngere Yoko Tawada, geb. 1960 in Tokio, ist längst keine Unbekannte mehr in der deutschen Literaturszene. Sie schloss ihr Studium der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft in Hamburg mit einer Promotion bei der inzwischen nach Zürich berufenen Sigrid Weigel ab. Ihrer ersten Veröffentlichung Ende der 80iger Jahre im Konkursbuchverlag folgten im atemberaubenden Tempo Prosabücher (u.a. „Überseezungen“, 2001), Theaterstücke, Traumaufzeichnungen, Essays, Poetikvorlesungen und immer wieder Lyrikbände. Yoko Tawada ist die einzige zweisprachige Lyrikerin in dieser Reihe und hat ebenfalls zahlreiche Bücher in ihrer japanischen Muttersprache veröffentlicht. Aus der vermeintlichen Fremdheit der deutschen Sprache schlägt sie den meist humorvollen poetischen Funken ihrer Lyrik: sie setzt Worte und Dinge in Bewegung.

Wenn Yoko Tawadas mit Witz geführte poetische Bewegung auf die Bewegung zwischen Wort und Bild bei Johanna Hansen trifft, darf an diesem vorerst letzten Abend dieser Reihe durchaus ein sinnenfrohes, glitzerndes Feuerwerk der Sprache erwartet werden.

Die Lyrikreihe wird kuratiert von Frauke Tomczak.

„er hemt
wenn ich bluse
weiche in den händen der wäscherin am hafen“
aus Konjugation von Yoko Tawada

„ein Horizont auf dem Tellerrand“
aus Blau ist ein Lockvogel von Johanna Hansen

Gefördert von der Kunst­stif­tung NRW und dem Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf