Nachruf für Marie T. Martin

Wir trauern um Marie T. Martin, die am 2. November 2021 im Alter von nur 39 Jahren verstarb.

Sie war als Lyrikerin und Erzählerin viele Jahre Mitglied der GEDOK KÖLN, wirkte in dieser Zeit an zahlreichen Veranstaltungen mit und hat sie mit ihrer Literatur und ihren immer ungewöhnlichen, inspirierenden Ideen bereichert.

Für das Projekt SATTWERDEN (2017) etwa fasteten wir einen Tag gemeinsam mit ihr, um dabei die Texte für unsere Lesung „Fastentag“ zu schreiben.

Die GEDOK KÖLN vermisst sie als engagiertes Mitglied, seitdem sie nach 12 Jahren in Köln in ihre Freiburger Heimat zurückgekehrt ist, doch persönliche und künstlerische Verbindungen blieben bestehen.
Ihre Gedichte, Prosastücke, Erzählungen und Hörspiele leben von einer hintergründig schwebenden Atmosphäre. Tiefe und Leichtigkeit, verwob sie zu ihrem unverkennbaren Stil, nahm Menschen und Natur genau in den Blick, so phantastisch wie humorvoll.

„Rückruf“ heißt ihr letzter Lyrikband, und nun möchten wir sie zurückrufen.
Doch was bleibt, hat sie selbst ihrem Buch in Form eines Zitats von
Inger Christensen vorangestellt:
          die einzelheiten gibt es, die erinnerung
          das licht der erinnerung; und das nachleuchten
          gibt es.

Das Nachleuchten von Marie T. Martin wird hell und von Dauer sein.
„…verletzlich, heilsam und tröstlich“ nennt Tom Schulz ihre Gedichte.
Tröstlich für alle, die sie kannten und ein Geschenk an die, die in Zukunft ihre Lyrik lesen werden.

Bettina Hesse, Doris Konradi, GEDOK KÖLN