Susanne Regel
Auf dem Weg zu internationalem Renommee spielt Susanne Regel ganz ihr eigenes Spiel,
das gekennzeichnet wird von Leidenschaft, Spielsicherheit auf höchstem Niveau, gepaart mit Risiko- und Spielfreude. Dabei verhaftet sie die Zuhörer in ihrem musikalischen Dialog, lässt sie durch das Wesentliche an der Musik die kostbaren Momente jenseits des Alltäglichen erleben.
Mit virtuoser Leichtigkeit lässt die Solistin ihr Instrument erklingen, spielt sie freudig beschwingt in dem einen Moment und ergreifend ernsthaft z.B. in einer bewegenden Bach-Arie.
Dabei überträgt sich ihre Spielfreude ungebremst auf das Publikum, eilt sie spielsicher durch die schnellen Sätze italienischer Oboenkonzerte , um gleich darauf mit Hingabe der Schlichtheit und Schönheit eines langsam, getragenen Adagios zu frönen.
Große Klarheit der rhetorischen Aussage und scharfe Zeichnung musikalischer Strukturen lassen in ihrem Spiel Verwobenes in Bachschen Sätzen transparent werden, fassbar für den Hörer. Oder es gelingt ihr, den Witz beispielsweise in der Musik Telemanns zu neuem Leben zu erwecken und ihren Formenreichtum herauszuarbeiten.
Für Susanne Regel sind es die Ähnlichkeit zur Singstimme und die Beweglichkeit des Klanges, die den besonderen Reiz dieses Instrumentes ausmachen. So „singt“ sie in den langen getragenen Linien und artikuliert an anderen Stellen, man glaubt den präzisen Wortlaut zu erkennen. So wird ihr Spiel differenziert, erlebnisreich und dem kompositorischen Willen verbunden. Aus dem Moment heraus und im Zusammenspiel mit ihren Vokal- und Instrumentalpartnern entsteht so ein musikalischer Dialog, der in seiner spontanen Dynamik aus Verbindung, Verflechtung der Stimmen und dem Sich-Lösen derselben immer wieder aufs Neue fasziniert, begeistert und berührt.
Die gebürtige Freiburgerin startete ihre Konzerttätigkeit im Alter von 20 Jahren als Solooboistin des renommierten Ensemble „Musica Antiqua Köln“ unter der Leitung von Reinhard Goebel, wechselte später aber auch in andere Ensembles, mit denen sie gern gesehene Gäste in den besten Konzertsälen der Welt war. Als junge Solistin war sie bereits in Tschaikowsky Simphony Hall, Moskau, der Philharmonie von St. Petersburg, der Tschaikowsky Symphony Hall in Tokyo und vielen anderen Stätten der höchsten Musikdarbietung zu hören.
Während dieser anstrengenden Tourneen fällt insbesondere ihre erstaunliche Präsenz auch nach beschwerlichen Reisetagen auf, sodass bedingungslose Passion im Spiel ihr Musikerleben ebenso kennzeichnen wie die Fähigkeit, sich in intensiven Probearbeiten in einen Klangkörper zu integrieren wie auch selbst den solistischen Ton anzugeben – und dies auf einem in dieser Rolle selten gehörten Instrument – der Barockoboe!
Neben der eigenen musikwissenschaftlichen Forschung entwickelt die Musikerin neue Konzertprogramme für unterschiedlichste Besetzungen, von exquisiter Kammermusik bis zu solchen Projekten, die ein großes Orchester erfordern. Dabei scheut sie sich auch nicht davor, spartenübergreifend zu arbeiten. Mit jedem Auftritt als Solistin, mit jeder eigenen Interpretation zeigt sie: Spielen ist mein Leben!