Einladung zur Ausstellung

Dorothée Bouchard – Fenster
Radierungen (2003- 2006)

Eröffnung: 21.05.2012, 18.00 Uhr

Ort: Sittard Galerie im Künstler- Atelierhaus, Sittarder Str. 5, 40777 Düsseldorf

Öffnungszeiten: 22., 23., 24. Mai von 16.00 bis 19.00 Uhr

Uraufführung des Films „Sound and Fury“

Dass meine Ausstellung Fenster heute in der Galerie Sittart stattfinden darf, freut mich sehr.
Als ich vor einiger Zeit zufällig die Ankündigung einer Fensterausstellung in der Kunstsammlung NRW las, fielen mir meine eigenen Fensterradierungen wieder ein, an denen ich über drei Jahre in der Cité des Arts in Paris arbeitete. Ich rahmte meine Drucke, erwartete gespannt die Ausstellung in der Sammlung, kuratiert von Dr. Maria Schareck-Müller und wurde nicht enttäuscht.

Ich nenne die Radierungen meine Fenster-Grafiken, weil die hohen imposanten Fenster, fin 18me, des Ateliers Max Ernst, 2243, zur Gartenseite hin so unendlich viel zu erzählen hatten, von weit über zweihundert Jahren Geschichte, von den täglichen Ausblicken in das Licht des Marais am Morgen oder in die Schwärze der Nacht mitten im hektischen und lauten Paris.
Diese beiden hohen Fenster hörten mir auch zu, während ich sie zeichnete und dabei Erinnerungen nachging. Schon Ende der fünfziger Jahre war ich nach zwei Jahren Türkei nach Paris gekommen, studierte bei Friedländer und bei dem großen Künstler Marcel Marceau, landete schließlich in einem Verlag, lernte dort Buchherstellung und machte freelance Buchumschläge.

Der Illustration scheine ich verhaftet zu sein, denn ich arbeite beschreibend und mache gerne Bücher. Reine Typografie ohne Bilder (im Buch) ist für mich die höchste Form visueller Abstraktion.
Seit einigen Jahren druckte ich meine Kupferplatten auf Gampi, so dünn und fragil als möglich, 8 bis 10 gr. schwer. Sie verknicken leicht und fliegen leicht weg. Die Radierungen sind kleinformatig und haben intimen Charakter.

Als ich Anfang der Achtziger mit Naturzeichnen vorm Wasserfall begann, nach einer Zeit symbolisierenden Arbeitens nach Photos, war mir als Lektüre wichtig: So viel Anfang war nie, Deutscher Geist im 19. Jht. ein Lesebuch von Anton Glaser.
Im Atelier 2243 las ich Senancour, Oberman.
Über mein Kollektives Schiffspostkartenmuseum, Musée Maritime de Balsièges seit 1978 gibt das Internet Auskunft.

Mein Hauptinteresse gilt den Menschen. Ich zeichne Portrait und führe dazu Arbeitsbücher. Bei manchen Menschen schreibe ich die Lebensgeschichten auf.
Der Film „Sound and Fury“ spielt in einer großartigen südfranzösischen Landschaft, einer kargen infinite Space voller Menhire, 1000m hoch gelegen, wo Elliot Bouchard zeigt, wie er mit Vergnügen leere Quézac Plastikflaschen zertrampelnd für den Müll Platz sparend verkleinert. Die Franzosen kennen keine Pfandflaschen. Den Mitspielern und besonders Rolf Neddermann sei gedankt für das professionelle Aufarbeiten unseres improvisierten Amateurfilmes.

Elliot Bouchard ist heute 90 Jahre alt, ich 75. Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Dorothée Bouchard
Sittarder Str. 5
40477 Düsseldorf

www.dorothée-bouchard.de