BRUDER SONNE UND SCHWESTER MOND
Sufi-Musik und -Tanz und italienische Laude des Mittelalters
Konzipiert wurde das Konzert „Bruder Sonne und Schwester Mond“ von der Sängerin Maria Jonas, die es mit ihrem Duo SANSTIERCE auch zur Aufführung bringen wollte. Maria Jonas, Mitglied der GEDOK KÖLN, ist kurz vor Weihnachten ganz plötzlich verstorben. Das Zentrum für Alte Musik Köln (zamus) wird das Konzert in seiner Reihe „:unlimited“ dennoch durchführen – im Gedenken an die leidenschaftliche Musikerin und international renommierte Ensembleleiterin. Ihren Gesangs-Part in diesem Konzert übernimmt Cora Schmeiser (Ars Choralis Coeln; GEDOK KÖLN).
SANSTIERCE
Maria Jonas (Ϯ 2024) – Konzept
Bassem Hawar – Djoze und Kompositionen
Janan Almasi – Derwisch-Tänzerin
Cora Schmeiser – Gesang
Jan Issa – Gesang
Rageed William – Ney
Saad Mahmood Jawad – Oud
Reza Samani – Perkussion
„Bruder Sonne und Schwester Mond“ des Duos SANSTIERCE und Gästen aus Syrien, Iran und Irak beleuchtet das 13. Jahrhundert musikalisch aus zwei Blickwinkeln: Die Sufi-Musik (und der Sufi-Tanz), der sich gerade konstituierenden Sufi-Orden begegnet den Gesängen der „Compagnie dei Laudesi“, den Gefolgsleuten des hl. Franziskus von Assisi.
Beide Gemeinschaften bildeten sich ungefähr zur gleichen Zeit. Mehrmals zog es den hl. Franziskus in die Ferne: 1219 reiste er zum Sultan Melek all-Kamil nach Ägypten, der dem Sufismus nahestand. Die Parallelen des Sonnengesangs des hl. Franziskus zur sufischen Poesie oder der Franziskaner zu den Sufigemeinschaften sind unübersehbar. Wie die sufischen Mystiker erkannte auch Franziskus die unmittelbare und unauflösliche Verbindung des Menschen mit der Schöpfung – mit Bruder Sonne und Schwester Mond.
Im Zentrum der Aufführung stehen christliche und muslimische Lobgesänge: die Sufi- und die Laude-Gesänge, sowie instrumentale Sufi-Musik, zu der die Tänzerin Janan Almasi tanzen wird.
Sie ist eine der wenigen Frauen, die die Tänze der Derwische tanzen.