Konzerttätigkeit
Sieglinde Schneiders Repertoire als etablierte Konzertsängerin umfasst u.a. die großen Oratorien-Partien von Rossini, Mendelssohn, Brahms, Fauré und Poulenc ebenso wie Neuentdeckungen. So sang sie mit Orchestern wie dem Staatsorchester Rheinland-Pfalz (Orff: Carmina burana), dem WDR-Rundfunkorchester (Haydn: Die Schöpfung), mit Estro Armonico Luxembourg (Paisiello: Krönungsmusik für Napoleon I.) und dem Kammerorchester Louis Spohr Kassel (Loewe: Hiob).
Bühne und Performance
Erste Bühnenerfahrungen sammelte Sieglinde Schneider bereits 1987 als Stimmimprovisatorin in der JoJo-Theaterproduktion Lenin in der Oper am Schauspielhaus Zürich. Im Opernfach wurde sie für die DRS-Radioproduktion von Darius Milhauds Le pauvre matelot und als Pamina in einer Bochumer Produktion der Zauberflöte engagiert. Eigene szenische Projekte umfassen das Kammermusical Glückliche Liebesmüh und Solo-Performances im Tempelhof in Uffikon/Schweiz.
Musik und Literatur
Die inhaltliche und ausdrucksstarke Gestaltung ihrer Partien im Zusammenwirken von Musik, Text und Darstellung ist Sieglinde Schneider ein besonderes Anliegen. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit gilt daher programmatisch sorgfältig konzipierten Liedprogrammen, die oft die Grenzen zur theatralischen Gestaltung aufbrechen.
Mit dem englischen Pianisten und Operndirigenten Stewart Emerson arbeitet sie seit 1991 zusammen. Ihr Liederabend mit Komponistinnen der Romantik im Dresdner Zwinger wurde vom MDR mitgeschnitten und eine Studio-CD-Produktion durch die Kunststiftung NRW ermöglicht. Weitere Gastspiele führten das Duo u.a. nach Moskau und in das Beethoven-Haus Bonn.
Verschiedene literarisch-musikalische Konzepte entwickelte Sieglinde Schneider mit der WDR-Moderatorin Katia Franke. Das bis heute erfolgreiche Programm Krieg und Frieden stellte sie dabei u.a. im Alten Kurhaus Aachen und 2009 bei einer Feierstunde im Deutschen Bundestag (mit einer Live-Übertragung durch die ARD) vor.
Weitere aktuelle Projekte umfassen die musikalischen Lesungen Vom Kreuz im Venn (über die Dichterin Clara Viebig), Der rotznasige Ziegenbock (mit Tierliedern von der Klassik bis zu Gottfried von Einem) und Kunst über Grenzen (mit Liedern aus Südamerika, Deutschland und Griechenland).
Eine Brücke von Mensch zu Mensch (eine jüdisch-christliche Brücke, in der Frau Schneider Lieder der jüdischen Komponistin Josefine von Winter zugeeignet wurden),The House Of One in uns (jüdisch -christlich-islamische Brücke über Lieder und Poesie).
Ende 2016 ist eine CD mit Rilke-Vertonungen des Komponisten Eberhard Schmitz erschienen, auf der Sieglinde Schneider (am Klavier begleitet von Werner Harzheim) neben dem Gesangspart auch die Rezitationen übernimmt.
Auf ihrer neuen CD Si zeigt sie ihre erweiterten stimmlichen Fähigkeiten im Improvisationsbereich.