Workshop für Sänger und Instrumentalisten

>> PARADIESISCHE SEQUENZEN << Vom Gregorianischen Choral bis zu Luciano Berio
Mit Prof. Stefan Klöckner (Folkwang-Hochschule Essen), Maria Jonas, Lucia Mense,
Cora Schmeiser Ensemble Ars Choralis Coeln & Workshop-Teilnehmer
29.-31.10.2015, jeweils 10-18 Uhr
WORKSHOP im Zamus,
Heliosstraße 15,
Köln-Ehrenfeld
Sonntag, 01.11.2015, 12-16 Uhr
– KLANGWERKSTATT im Kolumba-Museum –
Präsentation der Ergebnisse des Workshops
An drei Ideen wird gemeinsam mit den Instrumentalisten gearbeitet:

TROBARE UNA MELODIA:
Wie wir alle wissen, sind leider nur sehr wenige Instrumentalstücke aus dem Mittelalter erhalten. Aber: diese Kompositionen mit den Namen Danse,
Istanpita und Estampie sind in ihrer Form mit den vokalen Sequenzen verwandt. Sie werden gemeinsam mit den Sängern die mittelalterlichen Sequenzen kennen lernen und später mit diesen musikalischen Floskeln experimentieren, improvisieren und neue Instrumentalstücke (er-)finden.

Mit GEWOHNHEITEN brechen:
Schon immer – oder auch: seitdem der Mensch Musik macht – sind neue,innovative Ideen dadurch entstanden, dass jemand mit Gewohnheiten
gebrochen hat. So gibt es die Fiedel seitdem man in Spanien anfing, das Zupfinstrument Oud mit dem Bogen zu streichen…
Ein solch innovativer Mensch war Luciano Berio, der jedes Instrument im Kontext seiner Geschichte gesehen hat – aber auch nach den Grenzen des
Machbaren gefragt hat. Diese Grenzen hat er in seinen Kompositionen intelligent und auch konsequent überschritten, so dass man für viele
Instrumente sagen kann: es gibt eine Zeit vor und eine nach Berio. In diesem Sinne werden Sie nach neuen Klängen und ungewöhnlichen Spielmöglichkeiten Instrumente suchen und damit improvisieren.

SPRACHE in der MUSIK:
Ich möchte deine Worte und ich möchte sie zerstören, in Eile, deine Worte, und ich möchte mich zerstören, mich, und die Wahrheit finden.
(Edoardo Sanguineti über die Sequenza III für Stimme von L. Berio)
Worte sind die Essenz von Musik. Worte sind Rhythmus. Worte sind Musik.
Wir nehmen die Worte der vokalen Sequenzen und übersetzen ihre Klänge, Konsonanten, Vokale und ihren Rhythmus in die Sprache unserer Instrumente.
LUCIANO BERIO (1925-2003) hat die moderne Solo-Literatur für viele Instrumente und die Stimme um 14 Sequenzen und alternative Sequenzas wie Psy (Kontrabass), Gesti (Blockflöte) und Rounds (Cembalo) bereichert.
Von 1958-2002 geschrieben, umfassen sie 5 Jahrzehnte seines Schaffens und zeigen Bahn brechende ästhetische Ideen und Kompositionstechniken.
Besonders in seinen früheren Werken reflektiert Berio nicht nur die Kultur seiner Zeit, sondern führt kompositorische Strukturen und die
technischen Möglichkeiten der Instrumente jeweils in bis dahin noch
nicht erforschte Gebiete. Spätere Sequenzas schaffen für die jeweiligen
Instrumente die Symbiose ihrer eigenen Geschichte und der Moderne. Die solistischen Fähigkeiten der Instrumentalisten und ihre innere Haltung sind durch die Sequenzas von Berio zu neuen Ufern aufgebrochen.

ANMELDUNG: Maria Jonas <hallo@mariajonas.de>

TEILNEHMERGEBÜHR: 150 Euro
für Studenten 120 Euro